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Dienstag, 21. Juli 2009

DHM Datenbank zum "Central Collecting Point München"

Das Deutsche Historische Museum ging vor Kurzem mit seiner

Datenbank zum "Central Collecting Point München"

online. Nach der im Sommer 2008 im Internet veröffentlichten Datenbank zum „Sonderauftrag Linz“ ist dies ein weiterer Schritt, die Archivalien der NS-Kulturpolitik einem großen Publikum zugänglich zu machen.

Die Datenbank bietet die Möglichkeit, ohne Kenntnissse von Inventarnummern nach Meisterwerken von Leonardo da Vinci, Rubens oder Cranach zu suchen wie nach antiken Skulpturen, kunstgewerblichen Objekten wie Tapisserien, Fayencen und Keramiken oder Büchern und Numismatika Nachforschungen anzustellen.

Es stehen zwei Suchmasken zur Verfügung:

Der Central Collecting Point München

Als Central Collecting Point wird die Sammelstelle für Kunst bezeichnet, die von den amerikanischen Alliierten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den ehemaligen NSDAP-Parteigebäuden in München eingerichtet worden war. Aufgabe war es, Kunstwerke, die im Deutschen Reich oder in den besetzten Gebieten in der Zeit zwischen 1933 und 1945 geraubt, beschlagnahmt oder über den Kunsthandel verkauft worden waren, aus den Sammeldepots zu holen, im CCP zu inventarisieren, um sie anschließend restituieren zu können. Bereits im Herbst 1945 wurde mit der Rückgabe der Objekte in die Herkunftsländer beziehungsweise an Privatpersonen im In- und Ausland begonnen. Bis auf wenige Tausend Objekte konnten schon damals die meisten Kunstwerke zurückgegeben werden, was in der Öffentlichkeit fast nicht bekannt ist.

Kooperationen

Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV), Bundesarchiv Koblenz, Bundesministerium der Finanzen (BMF), Deutschen Historischen Museum (DHM), Zuse-Institut Berlin (ZIB) sowie Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik, Dienstsitz Berlin (ZIVIT) .

Erst die Zusammenarbeit dieser Institutionen hat es ermöglicht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMF, des ZIVIT und des BADV die Karteikarten aus dem Bundesarchiv scannen und elektronisch erfassen konnten, bevor die Daten vom DHM in Zusammenarbeit mit dem ZIB aufbereitet wurden und nun auf der Homepage des Museums kostenfrei zugänglich sind. Komplettiert werden diese Daten durch die Karteikarten und die Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Archiv des BADV und die Karteikarten aus dem Bundesdenkmalamt in Wien.

Recherche

Bislang machte die große Anzahl der Karteikarten, die nach Mü-Nr. sortiert sind, eine systematische Recherche im Bundesarchiv unmöglich. Da eine Recherche nun auch ohne Kenntnis der Münchner Inventarnummern möglich ist, bildet die Datenbank ein außerordentlich wichtiges Arbeitsinstrument für die Provenienzforschung und sogleich für die Ermittlung bis heute ungeklärten Kunstraubes. Dies betrifft sowohl die Einzelrecherche als auch die Erforschung komplexer Zusammenhänge wie beispielsweise die des Kunsthandels über die Karteikarten aus dem Bundesarchiv. Die Datenbank kann zur Identifizierung von Werken dienen, die bislang nicht als Zwangsverkäufe erkannt sind. Zudem gibt sie Auskunft über Kunstobjekte, die nach 1945 an ihre Vorbesitzer zurückgegeben und seither nicht mehr öffentlich ausgestellt worden sind. Die Datenbankrecherchen können sich sowohl auf Kunstwerke in Museen oder Privatbesitz beziehen. Ebenso hilfreich ist die Datenbank für diejenigen Kunstwerke, die als so genannter „Restbestand CCP“ nach Auflösung des Collecting Point in Bundesbesitz übergegangen sind und heute vom BADV erforscht werden.

Der Text wurde großteils von der Homepage des DHM übernommen.

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